Ein schlechtes Anlagejahr 2011 hat die Unterdeckung der Schweizer
Pensionskassen deutlich grösser werden lassen. Bei den
Öffentlichrechtlichen war das Loch besonders gross.
Die Unterdeckung der Pensionskassen stieg 2011
laut provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) um 23,2
Prozent auf 41,8 Milliarden Franken. Bei öffentlichrechtlichen
Einrichtungen lag die Unterdeckung bei 35,1 Mrd. Fr., bei
privatrechtlichen Einrichtungen bei 6,7 Mrd. Fr., wie das BFS am Montag mitteilte.
Die Bilanzsumme der Einrichtungen der
Beruflichen Vorsorge (BVG) stieg leicht auf 625,9 Mrd. Fr.
(+0,8 Prozent). Während die Investitionen in Immobilien zunahmen,
sanken jene in Aktien. Aus den Vermögensanlagen resultierte netto ein
Minus von 748 Millionen Franken. Diese Zahl ist laut BFS aber nur
bedingt aussagekräftig, da die Statistik erst auf einer Stichprobe
basiert. Im kommenden Frühling liegt die definitive Version vor.
Die Lage hat sich im 3. Quartal des laufenden Jahres allerdings aufgehellt: Private sowie öffentlich-rechtliche Kassen haben im dritten Quartal 2012
von der positiven Entwicklung der Finanzmärkte profitiert. Der
durchschnittliche vermögensgewichtete Deckungsgrad der privatrechtlichen
Kassen stieg um 2,5 Prozentpunkte auf 107,3 Prozent, jener der
öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung um 2,2
Prozentpunkte auf 96,7 Prozent. Die öffentlich-rechtlichen Kassen mit
Staatsgarantie wiesen im dritten Quartal einen Deckungsgrad von 74,6
Prozent auf. Dies geht aus dem am vergangenen Freitag veröffentlichten
Pensionskassen-Monitor der Anlagegesellschaft Swisscanto hervor.
Erfasst
werden vom BFS in der BVG-Statistik 2190 Vorsorgeeinrichtungen mit
reglementarischen Leistungen und aktiven Versicherten. Insgesamt waren
3,8 Millionen Personen versichert: 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
622'000 Personen (+3,7 Prozent) bezogen eine Rente. 32'000
Personen liessen sich 2011 ihr Kapital, das im Durchschnitt 173'100
Franken betrug, auszahlen. Damit verlangten 5,7 Prozent mehr Personen
eine Kapitalauszahlung. Im Vorjahr hatte die durchschnittliche
Auszahlung noch 181'800 Franken betragen.
Quelle: Agenturen
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