Mittwoch, 24. Oktober 2012

Darf Inkassobüro Spesen verlangen?

«Espresso»-Hörer Werner Gartenmann aus Matten bei Interlaken hat die Rechnung eines Spediteurs verlegt. An die Rechnung erinnert wird er, als eine Mahnung ins Haus flattert. Gartenmann bezahlt fünf Tage später und glaubt die Sache damit als erledigt. Doch bereits einen Tag später fischt er das Schreiben eines Inkassobüros aus dem Briefkasten. «Und die fordern neben einer Mahngebühr von 10 Franken noch 50 Franken als Verzugsschaden», staunt Werner Gartenmann. Muss er bezahlen?

Nein. Solche «Gebühren» müssen Konsumentinnen und Konsumenten nicht berappen. Wer eine Rechnung zu spät bezahlt, schuldet laut Gesetz lediglich einen Verzugszins von 5% ab dem Datum der ersten Mahnung.  In den allgemeinen Geschäftsbestimmungen vieler Versandhäuser, Lieferanten oder Onlineshops ist ein höherer Verzugszins vorgesehen. Das ist bis zu einem Maximalzins von 15% zulässig. In fast all diesen Allgemeinen Geschäftsbestimmungen steht auch, dass bei Zahlungsverzug «Mahngebühren» erhoben werden. Eine solche Regelung ist ebenfalls grundsätzlich zulässig. Durchsetzen lassen sich Mahngebühren aber nur, wenn sie betragsmässig genau bestimmt sind. Steht zum Beispiel, dass bei der 1. Mahnung Spesen von 10 Franken erhoben würden, so kann der Anbieter diese Gebühr einfordern und sogar gerichtlich durchsetzen. Pauschale Angaben dagegen, zum Beispiel « zudem werden Mahnspesen erhoben»,  genügen nicht.

Viele Unternehmen kümmern sich nicht selber um ihre säumigen Zahler, sondern übergeben diese Aufgabe einem Inkassobüro. Inkassobüros sind keine staatlichen, sondern private Betriebe. Sie arbeiten auf Erfolgsbasis und in der Regel ohne zu prüfen, ob eine Forderung überhaupt berechtigt ist. Inkassomandate sind ein Massengeschäft. Konsumentinnen und Konsumenten bekommen das immer wieder zu spüren: Auf individuelle Briefe gibt es in der Regel keine Antworten. Stattdessen hagelt es weitere Standardmahnungen. Darauf finden sich fast immer Forderungen wie «Verzugsschaden gemäss Art. 106 OR», «Bearbeitungsgebühren», «Dossiereröffnung» oder «Rechtsberatungskosten».


Solche Forderungen sind nicht zulässig. Im Gesetz steht, dass die Kosten eines Inkassobüros nicht dem säumigen Zahler aufgebürdet werden dürfen. Auch Einschüchterungen muss man sich von einem Inkassobüro nicht gefallen lassen. Übt ein solches Büro unverhältnismässig Druck auf jemanden aus, macht es sich strafbar. Weil Inkassobüros bei ihrer Tätigkeit immer wieder zu fragwürdigen Mitteln greifen, setzt sich zum Beispiel der Schweizerische Konsumentenschutz SKS aktuell für eine bessere Kontrolle und straffere Regeln in diesem Gewerbe ein.  Bis zu einer Gesetzesänderung dürften noch ein paar Jahre verstreichen. Bis dahin bleibt Betroffenen nichts anderes übrig, als sich selber gegen unberechtigte Forderungen zu wehren. Dies kann über eine Beschwerde beim Verband der Schweizerischen Inkassotreuhandinstitute geschehen.

Quelle: Radio SR - Espresso vom 24. Oktober 2012

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Montag, 22. Oktober 2012

CH-KünstlerInnen in der Fotografie


Alberto Giacometti (10 October 1901 – 11 January 1966) war ein Schweizer Plastiker, Maler und Drucker. Geboren im Kanton Graubünden im Val Bregaglia in eine ganze Künstlerfamilie.



Xavier Koller (* 17. Juni 1944 in Ibach, Gemeinde Schwyz) ist ein Schweizer Filmemacher. Er absolvierte zunächst eine Lehre als Feinmechaniker und besuchte danach die Schauspielakademie Zürich. Nach einigen Praxisjahren als Schauspieler gründete er 1984 die Produktionsfirma Catpics AG. 1991 erhielt sein Film Reise der Hoffnung den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film. Er lebt und arbeitet seit 1991 in Los Angeles. Sein neuster Film über das Berner Stadtoriginal Dällebach Kari feierte an den Solothurner Filmtagen 2012 Premiere.





Dodo Hug (* 12. Februar 1950) früher auch bekannt mit der Gruppe Mad Dodo, ist eine Schweizer Sängerin, Musikerin, Schauspielerin, Komödiantin, Singer-Songwriterin. Dodo Hug ist seit den 70er Jahren in der Musikszene aktiv. Angefangen hat sie als Musiklehrerin und mit Strassen- und Kneipenmusik. Bekannt wurde sie unter anderem durch Mad Dodo, gegründet in den 80er Jahren, zusammen mit Dominique Brod, Bruno Brandenberger und Christoph Ausfeld. Mit Mad Dodo tourte Dodo Hug durch Europa und präsentierte ein komödiantisches Musikprogramm.


Thomas Hirschhorn (* 16. Mai 1957 in Bern) ist ein Schweizer Installationskünstler. Thomas Hirschhorn lebt und arbeitet seit 1984 in Paris, Frankreich. Der in Bern geborene Thomas Hirschhorn wuchs in Davos auf, besuchte die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich und gewann ab Mitte der 1990er Jahre internationale Anerkennung für seine Installationen, beispielsweise die Installation Kunsthalle prekär in Langenhagen (1996). Hirschhorn versteht sich nach eigener Aussage als ein Künstler, der «politische Kunst macht».




Dimitri (* 18. September 1935 in Ascona als Dimitri Jakob Müller) ist ein Schweizer Clown. Sein bürgerlicher Name lautet seit einer Namensänderung Jakob Dimitri.   Dimitri verbrachte seine Kindheit in Ascona im Kanton Tessin. Sein Vater war der Bildhauer und Architekt Werner Jakob Müller, seine Mutter Maja war Kunsthandwerkerin; durch die Eltern begegnete er der Anthroposophie. Als er im Alter von sieben Jahren den Schweizer Clown Andreff im Circus Knie erlebte, entschloss er sich, auch Clown zu werden.


Maurice Chappaz (* 21. Dezember 1916 in Lausanne; † 15. Januar 2009 in Martigny) war ein französischsprachiger Schweizer Schriftsteller aus dem Kanton Wallis.



René Burri (* 9. April 1933 in Zürich) ist ein Schweizer Fotograf. Sein erstes Foto einer prominenten Person machte René Burri im Alter von 13 Jahren in Zürich von Winston Churchill. Zum Fotografen ausbilden liess er sich ab 1950 an der Kunstgewerbeschule in Zürich (heute ZHdK), u. a. bei Hans Finsler. Neben bildjournalistischen Arbeiten machte er auch Dokumentarfilme und war zeitweise als Kameraassistent tätig. Nach 1956 arbeitete er weltweit als Fotoreporter.



Hannes Binder (* 7. Oktober 1947 in Zürich) ist ein Schweizer Comiczeichner, Illustrator und Maler. Er lebt in der Stadt Zürich und im Kanton Tessin. Binder wuchs in Zürich auf und studierte an der Kunstgewerbeschule Zürich. Von 1968 bis 1971 war er als Grafiker in Mailand und von 1975 bis 1978 als Illustrator und Layouter in Hamburg tätig. Danach arbeitete er als freischaffender Grafiker für zahlreiche Printmedien und Buchverlage, vornehmlich mit der für ihn typischen Schabkarton-Technik.



Eva Aeppli (* 2. Mai 1925 in Zofingen) ist eine Schweizer Materialkünstlerin. Sie lebt seit 1953 in Frankreich und wurde durch lebensgroße, oft düstere Textilpuppen, vorzugsweise aus Seide und Samt, bekannt. Die eigentlichen Themen ihrer Kunst sind Traurigkeit, Einsamkeit und Tod. Eva Aeppli war die erste Ehefrau von Jean Tinguely (ganz rechts). Links Automobilrennfahrter Jo Siffert.

Wer fehlt?


Quellen:

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Freitag, 12. Oktober 2012

Friedensnobelpreis an EU

Da guckt die Schweiz: In der größten Krise ihrer Geschichte wird die Europäische Union (EU) mit dem wichtigsten Preis der Welt ausgezeichnet: Der Friedensnobelpreis 2012 geht an die Staatengemeinschaft. Das Komitee in Oslo würdigt damit den Beitrag der EU zur "friedlichen Entwicklung in Europa".


Komitee-Chef Thorbjørn Jagland begründete die Entscheidung damit, dass die EU über sechs Jahrzehnte entscheidend zur friedlichen Entwicklung in Europa beigetragen habe. Auch wenn die EU derzeit mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und sozialen Unruhen zu kämpfen habe, wolle das Komitee den Blick auf den wichtigsten Erfolg der Union richten: den erfolgreichen Kampf für den Frieden und die Demokratie. Das fünfköpfige Komitee hob auch die deutsch-französische Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg als herausragendes Ergebnis der europäischen Integration heraus. Beide Länder seien in drei Kriege gegeneinander verwickelt gewesen. "Heute ist Krieg zwischen Deutschland und Frankreich undenkbar", hieß es weiter. Jagland nannte auch die Förderung der demokratischen Entwicklungen in südeuropäischen Ländern. Hinzu komme die Integration osteuropäischer Staaten nach dem Mauerfall 1989. Er nannte auch die Befriedung des Balkans. "Dies ist ein historischer Preis sowohl in langfristiger wie in aktueller Perspektive", so der Norweger. 

Die Europäische Union war schon mehrfach als Kandidatin für die Auszeichnung gehandelt worden. Die Auszeichnung ist ein Zeichen gegen die Europa-Skepsis, die sich in der Schulden- und Wirtschaftskrise merklich verstärkt. Der momentanen Nobel-Jury ist wichtig, mit der Preisvergabe aktuelle Prozesse zu unterstützen. Der Friedensnobelpreis ist mit umgerechnet 930.000 Euro dotiert, er wird am 10. Dezember in Oslo verliehen.

Die Entscheidung ist eine Überraschung, denn das Komitee ist nach einem Parteienproporz zusammengesetzt, der auch zwei EU-kritische Parteien berücksichtigt. Die Norweger hatten zweimal den Beitritt zur Europäischen Union abgelehnt. Im Vorfeld galten Menschenrechtler aus Russland als Favoriten für den Preis 2012. Im vergangenen Jahr wurden drei Frauen ausgezeichnet. Die Journalistin Tawakkul Karman aus dem Jemen teilte sich den Preis mit der liberianischen Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf und Leymah Gbowee, ebenfalls aus Liberia. 

Der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, bezeichnete es als "große Ehre für die gesamte EU und alle 500 Millionen Bürger, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet zu werden". Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, zeigte sich "tief bewegt" und "geehrt" über den Preis. "Das kann als Inspiration dienen", schrieb der deutsche SPD-Politiker am Freitag per Twitter. "Die EU ist ein einzigartiges Projekt, das Krieg durch Frieden, Hass durch Solidarität ersetzte."

Quellen: Diverse Agenturen

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Mittwoch, 10. Oktober 2012

Vegi essen und abnehmen

Wer abnehmen möchte, muss nicht hungern, Appetitzügler schlucken oder Kalorien zählen. Eine gesunde vegetarische oder vegane Ernährung hat das Potential, überschüssige Pfunde purzeln zu lassen.

Fast jeder hat schon mal eine Diät hinter sich und weiß, wie mühsam das sein kann. Gerade Crash-Diäten führen selten zum gewünschten langfristigen Erfolg, sondern eher zu einem Jo-Jo-Effekt. Experten raten deshalb zu einer dauerhaften Ernährungsumstellung. Eine vegetarische Ernährung bietet hier einige Vorteile. Vegetarier haben im Vergleich zu Mischköstlern ein durchschnittlich niedrigeres Körpergewicht und einen niedrigeren BMI. Übergewicht und Adipositas kommen bei Vegetariern, insbesondere bei vegan lebenden Menschen, nur selten vor. (1)

Laut der aktuellen „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) des Robert Koch-Instituts sind in Deutschland etwa zwei Drittel der Männer und mehr als die Hälfte der Frauen übergewichtig. „Die Ursache von Übergewicht liegt oft in einer Fehlernährung, die zu reich an Nahrungsenergie, tierischen Fetten und Eiweißen sowie isolierten Kohlenhydraten ist und der es an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen mangelt“, sagt Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Claus Leitzmann: „Zu den ungünstigen Produkten zählen Wurst, Käse und andere fette Molkereiprodukte sowie Gebäck aus Weißmehl mit viel Zucker.“

Um abzunehmen und dauerhaft schlank zu bleiben, sind deshalb vor allem Lebensmittel mit geringem Kaloriengehalt und vielen Ballaststoffen von Vorteil. Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Salate bringen den Stoffwechsel in Schwung und halten lange satt. Vegetarier greifen oft automatisch zu diesen Nahrungsmitteln und haben deshalb im Durchschnitt seltener Übergewicht als Nicht-Vegetarier. Hundert Gramm Wurst enthalten beispielsweise etwa 20 Mal mehr Kalorien als 100 Gramm Tomaten, aber nur genau so viel Kalzium und Magnesium. Pflanzliche Lebensmittel liefern bei gleicher Menge also oft genauso viele Nährstoffe, aber deutlich weniger Kalorien.

Anders als bei einer Diät kann man mit der vegetarischen Ernährung auch weiterhin genießen und dabei trotzdem schlank werden. „Die vegetarische Küche ist unglaublich vielfältig, besonders in den letzten Jahren hat sich das Angebot in Restaurants aber auch in Supermärkten stark vergrößert“, so VEBU-Geschäftsführer Sebastian Zösch. „Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine vegetarische Ernährung als Dauerkost.“

„Eine pflanzenbetonte Ernährung ist das Beste, was man für seinen Körper tun kann. Sowohl um überschüssiges Gewicht zu verlieren, sein Wunschgewicht zu halten oder Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder Bluthochdruck vorzubeugen“, sagt Prof. Dr. Claus Leitzmann, ehemaliger Leiter des Instituts für Ernährungswissenschaft an der Universität Gießen. Leitzmann: „Es ist bekannt, dass Vegetarier selten übergewichtig sind und deutlich seltener an den weit verbreiteten Wohlstandskrankheiten leiden.“

(1) Leitzmann, C.; Keller, M.: Vegetarische Ernährung. S. 110. 2. Aufl. 2010

Weitere Informationen auf www.vebu.de

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Mittwoch, 3. Oktober 2012

Great Barrier Reef schrumpft

Das größte Riff der Welt, das Great Barrier Reef vor der Küste Australiens, schrumpft dramatischer als bislang angenommen. Allein seit 1985 ist mehr als die Hälfte der Korallen verschwunden. Das berichten Wissenschaftler des Australian Institute of Marine Science (AIMS) im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences. Demnach ist die Korallendichte von 28 auf 13,8 Prozent gesunken (siehe auch Artikel vom 17. September 2012).


Das Great Barrier Reef ist 2.300 Kilometer lang. (Foto: Nasa)

Zu schaffen machen den Korallen vor allem schwere Stürme. Die Wissenschaftler machen sie für 48 Prozent der Verluste verantwortlich. Fast ebenso sehr belasten die sogenannten Dornenkronen-Seesterne das Riff, denen die Korallen als Nahrung dienen. Durch den erhöhten Nährstoffeintrag in die Weltmeere konnten sich die Seesterne in der Vergangenheit besonders gut vermehren. Für rund zehn Prozent des Korallenrückgangs machen die Forscher schließlich den Klimawandel verantwortlich. Die Versauerung der Ozeane und die erhöhten Wassertemperaturen führen zur sogenannten Korallenbleiche und hemmen das Wachstum des Riffs.

Stoppen ließe sich der Korallenschwund den Wissenschaftlern zufolge durch eine Eindämmung des Seestern-Befalls. Hierfür müsste vor allem der globale Nährstoffeintrag durch die düngeintensive Landwirtschaft sowie durch Abwässer drastisch reduziert werden. Dann, so die Forscher, hätten die Korallen auch eine Chance, sich an die veränderten Lebensbedingungen im Zuge des Klimawandels anzupassen.

Quelle: klimaretterinfo

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Montag, 1. Oktober 2012

Tageszeitungen verlieren Auflage

Alle auflagenstarken bezahlten Tageszeitungen der Deutschschweiz haben im laufenden Jahr an Auflage verloren. Zugelegt haben einzig eine Sonntags- und eine Gratiszeitung.


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Die WEMF AG für Werbemittelforschung weist in ihren Zahlen vom Montag für sämtliche grossen bezahlten Tageszeitungen der Deutschschweiz Auflageneinbussen aus. Den grössten Rückgang hinnehmen muss der «Blick» von Ringier. Seine Auflage sank gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozent auf 191'064. Verloren haben auch die Flaggschiffe der beiden anderen grossen Zürcher Verlagshäuser Tamedia (TAMN 101.8 1.80%) und NZZ. Der «Tages-Anzeiger» verliert 3,6 Prozent (neu 188'602) und die «Neue Zürcher Zeitung» 2,3 Prozent (neu 129'627).

Etwas weniger gross ist der Auflagenschwund bei der «Berner Zeitung». Ihre Auflage ging um 0,27 Prozent zurück und liegt neu bei 173'684 Exemplaren. Bei den auflagenstärksten Tageszeitungen der anderen Deutschschweizer Regionen zeigt sich ein ähnliches Bild: Von Basel über Luzern und Chur bis nach St. Gallen gingen die Auflagen überall zurück. Zugelegt haben einzig die «NZZ am Sonntag» und der «Blick am Abend». Die Sonntagszeitung aus dem Hause NZZ steigerte ihre Auflage minim um 0,5 Prozent. Sie beträgt neu 130'837. Die Gratispendlerzeitung von Ringier legte um 1,4 Prozent auf 325'742 Exemplare zu. In der Romandie haben ebenfalls praktisch alle grösseren bezahlten Tageszeitungen an Auflagestärke eingebüsst. Steigern konnten sich einzig die kleineren Blätter «La Côte» und «Quotidien Jurassien». Zudem hat die Wochenzeitung «L'Hebdo» zugelegt.

Quelle: Tages-Anzeiger / sam / sda

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Klimawandel lässt Fische schrumpfen

Der Klimawandel verringert den Sauerstoffgehalt der Meere und damit auch die mittlere Größe vieler Fischarten - dies ist das Ergebnis einer Simulation vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2050. Die Tiere schrumpfen demnach noch stärker als bislang angenommen - siehe auch Artikel über Korallenriffs vom 17. September 2012).
 
Der Klimawandel wird die Erde verändern. Daran zweifelt kaum noch ein Wissenschaftler. Mehr Stürme hier, weniger Regen dort, steigende Meeressspiegel - die Auswirkungen sind regional verschieden. Indirekt beeinflusst der Klimawandel sogar die Größe von Fischen, wie Forscher von der University of British Columbia im kanadischen Vancouver jetzt berichten.

Makrelen: Lebensraum der Fische verlagert sich in Richtung der Pole

Makrelen: Lebensraum der Fische verlagert sich in Richtung der Pole
Der Klimawandel verringere den Sauerstoffgehalt der Meere und damit die mittlere Größe vieler Fischarten, schreiben William Cheung und seine Kollegen im Fachblatt "Nature Climate Change" . Den betrachteten Effekten liegt die Tatsache zugrunde, dass wärmeres Wasser weniger Gas aufnehmen kann, in diesem Fall weniger des lebenswichtigen Sauerstoffs. Cheung und sein Team legten ihren Kalkulationen bekannte Klimamodelle und Szenarien zugrunde, in einem Fall das sogenannte SRES A2-Senario, das auch vom Weltklimarat (IPCC) verwendet wird. Dieses geht von einem weiter steigenden Ausstoß von Treibhausgasen und einer damit verbundenen Erhöhung der Temperatur auf der Erde aus.

"Wir haben die Veränderung des durchschnittlichen maximalen Körpergewichtes für individuelle Fische und für Fischschwärme vom Jahr 2000 bis 2050 berechnet", schreibt Cheung. Die Temperaturen am Meeresboden werden demnach um 0,029 Grad (Pazifik), 0,012 (Atlantik), 0,017 (Indischer Ozean), 0,038 (Antarktisches Meer) und 0,037 (Antarktisches Nordmeer) steigen, verbunden mit einem Rückgang der Sauerstoffkonzentration. Obwohl die vorhergesagten Änderungen der Temperatur und des Sauerstoffgehaltes gering zu sein scheinen, sind die Änderungen in der maximalen Körpergröße unerwartet groß, notiert die Gruppe. Sie betragen 14 bis 24 Prozent. Die Hälfte dieses Effektes geht auf die Änderungen der Verbreitungsgebiete der Fische zurück, heißt es in der Studie. Die übrige Hälfte geht auf den Stoffwechsel zurück, der nicht nur bei Fischen entscheidend vom Sauerstoffgehalt abhängt. Die Meeresgebiete in den tropischen und mittleren Breitengraden werden den Ergebnissen zufolge besonders stark betroffen sein.

Der vorhergesagte Rückgang ist am stärksten im Indischen Ozean (24 Prozent), gefolgt vom Atlantischen (20 Prozent) und dem Pazifischen Ozean (14 Prozent). Die Simulation zeigt zudem, dass sich der Lebensraum der Fische in Richtung der Pole verlagern wird, also in Richtung des noch nicht so stark erwärmten Wassers. Das Team weist darauf hin, dass für seine Arbeit ein ganze Reihe von Annahmen und Vereinfachungen nötig war, und dass die Studie daher einige Unsicherheiten enthält. Dennoch zeige die Arbeit, dass der Einfluss der Treibhausgase auf die marinen Ökosysteme größer sei als bisher angenommen.

Bei den Fischen kämen noch die Überfischung und die Umweltverschmutzung durch den Menschen hinzu, was den Tieren das Leben zusätzlich erschwere - nach Angaben der Vereinten Nationen sind bereits jetzt viele Bestände über die tolerierbaren Grenzen ausgebeutet. Dies alles habe großen Einfluss auf die künftige Versorgung des Menschen mit tierischem Protein, warnen die kanadischen Forscher.

Quelle: Agenturen / Spiegel Online

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