Der Klimawandel
verringert den Sauerstoffgehalt der Meere und damit auch die mittlere
Größe vieler Fischarten - dies ist das Ergebnis einer Simulation vom
Jahr 2000 bis zum Jahr 2050. Die Tiere schrumpfen demnach noch stärker
als bislang angenommen - siehe auch Artikel über Korallenriffs vom 17. September 2012).
Der Klimawandel wird die Erde verändern. Daran zweifelt kaum
noch ein Wissenschaftler. Mehr Stürme hier, weniger Regen dort,
steigende Meeressspiegel - die Auswirkungen sind regional verschieden.
Indirekt beeinflusst der Klimawandel sogar die Größe von Fischen, wie
Forscher von der University of British Columbia im kanadischen Vancouver
jetzt berichten.

Makrelen: Lebensraum der Fische verlagert sich in Richtung der Pole
Makrelen: Lebensraum der Fische verlagert sich in Richtung der Pole
Der Klimawandel verringere den Sauerstoffgehalt der Meere und damit die
mittlere Größe vieler Fischarten, schreiben William Cheung und seine
Kollegen im Fachblatt "Nature Climate Change"
. Den betrachteten Effekten liegt die Tatsache zugrunde, dass wärmeres
Wasser weniger Gas aufnehmen kann, in diesem Fall weniger des
lebenswichtigen Sauerstoffs. Cheung und sein Team legten ihren Kalkulationen bekannte Klimamodelle
und Szenarien zugrunde, in einem Fall das sogenannte SRES A2-Senario,
das auch vom Weltklimarat (IPCC) verwendet wird. Dieses geht von einem
weiter steigenden Ausstoß von Treibhausgasen und einer damit verbundenen
Erhöhung der Temperatur auf der Erde aus.
"Wir haben die Veränderung des durchschnittlichen maximalen Körpergewichtes für individuelle Fische und für Fischschwärme vom Jahr 2000 bis 2050 berechnet", schreibt Cheung. Die Temperaturen am Meeresboden werden demnach um 0,029 Grad (Pazifik), 0,012 (Atlantik), 0,017 (Indischer Ozean), 0,038 (Antarktisches Meer) und 0,037 (Antarktisches Nordmeer) steigen, verbunden mit einem Rückgang der Sauerstoffkonzentration. Obwohl die vorhergesagten Änderungen der Temperatur und des Sauerstoffgehaltes gering zu sein scheinen, sind die Änderungen in der maximalen Körpergröße unerwartet groß, notiert die Gruppe. Sie betragen 14 bis 24 Prozent. Die Hälfte dieses Effektes geht auf die Änderungen der Verbreitungsgebiete der Fische zurück, heißt es in der Studie. Die übrige Hälfte geht auf den Stoffwechsel zurück, der nicht nur bei Fischen entscheidend vom Sauerstoffgehalt abhängt. Die Meeresgebiete in den tropischen und mittleren Breitengraden werden den Ergebnissen zufolge besonders stark betroffen sein.
Bei den Fischen kämen noch die Überfischung und die Umweltverschmutzung durch den Menschen hinzu, was den Tieren das Leben zusätzlich erschwere - nach Angaben der Vereinten Nationen sind bereits jetzt viele Bestände über die tolerierbaren Grenzen ausgebeutet. Dies alles habe großen Einfluss auf die künftige Versorgung des Menschen mit tierischem Protein, warnen die kanadischen Forscher.
Quelle: Agenturen / Spiegel Online
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